Plädoyer für einen liebevollen Umgang mit meinem Körper und mit mir

von Claudia Graf

Bei meinem letzten Besuch in der Apotheke stieß ich auf einen Werbeslogan der hieß: “Wer hat schon Zeit für Schmerzen?” Da tauchte vor meinem inneren Auge eine Fernsehwerbung auf: eine ältere sportlich wirkende Frau bückt sich und verzieht dann vor Schmerz das Gesicht. Nach Einnahme des Schmerzmittels springt sie elegant in ein Schwimmbecken.
Diese Beispiele spiegeln den oftmaligen Umgang mit unserem Körper wider. Der Körper hat zu funktionieren. Tut er das nicht, muss er auf schnellstmöglichem Weg repariert oder ruhiggestellt werden. Und weiter geht es im selben Tempo, im selben Trott, mit derselben Unzufriedenheit, im selben Funktionieren – bis zum nächsten Mal, einer weiteren Beschwerde, einem neuen Symptom.
Gerade Schmerz ist ein wertvolles Signal des Köpers – etwas stimmt nicht. Schmerz ist nicht die Krankheit, sondern quasi der Richtungspfeil, der Wegweiser zu einer Ursache. Sei es nun eine körperliche Beschwerde mit muskulärer oder organischer Ursache oder sei es Schmerz, der durch seelische Ursachen ausgelöst wurde, immer will er uns aufmerksam machen: “Ich brauche Hilfe!”

Ein Vergleich

Niemand würde einem Kind, wenn es laut schreit, mit einem Pflaster den Mund verkleben, nur damit man es nicht hören muss. Wir würden hingehen und fragen: Was fehlt dir? Wie kann ich dir helfen?
In der biodynamischen Körpertherapie ist dies eines der vielen Themen. Die Weisheit meines Körpers hören (lernen), das Gefühl, die Empfindung, die da ist, nicht weghaben wollen, sondern ihr Raum geben, da sein lassen. Somit nehme ich mich selbst ernst, wende ich mich mir zu. Allein diese Zuwendung bringt oft schon Erleichterung oder führt mich auf den Weg, die Botschaft meines Körpers besser zu verstehen.
Ich halte eine medizinische Abklärung körperlicher Symptome für unerlässlich. Natürlich können auch Schmerzmittel bei gezielter Einnahme eine wertvolle Hilfe sein und Erleichterung bringen. Immer wieder erlebe ich, dass keine organischen Ursachen für z.B. die Magenschmerzen, die Darmprobleme, die Kopfschmerzattacken, den Hautausschlag usw. gefunden werden können. Dann erhebt sich ganz besonders die Frage: “Was tut mit gut?” – “Was tut mir nicht gut?” Wie schaffe ich es zu leben, wie ich es eigentlich nicht will? Welche noch so kleinen Schritte der Veränderung sind möglich? Lösungen sind oft schon im Kopf, ich kann auch den Körper als wichtiges Hilfsmittel mit einbeziehen (mein Bauchgefühl). Wenn ich in Kontakt mit dem eigenen Spüren in meinem Körper komme, führt er mich einer tieferen Sichtweise entscheidend näher. Dies geschieht immer in meinem Tempo, ohne Druck. Die meisten Menschen können bei der Frage, welcher Schritt, welche Möglichkeit fühlt sich gut an oder ist besser als eine andere, eine klare Antwort geben. Wir vertrauen unserer Intuition nicht mehr ganz, zu selten setzen wir sie bewusst als Unterstützung ein. Sich selbst, seinen Gefühlen und seinem Körper wieder mehr zu vertrauen, wäre eine gute Basis um Entscheidungen auf die bestmögliche Weise treffen zu können.

Dazu noch einen Blick nach außen, dorthin wo andere glauben uns sagen zu können, was für uns gut und richtig ist. Zum Beispiel ist die Frauenzeitschriftenlandschaft voll von Hochglanzdeckblättern die uns vorgeben, wenn wir so aussehen, sind wir glücklich und richtig. Entsprechen wir dem Ideal von schlank, modisch gekleidet und mit dem letzten Makeup Trend vertraut, dann sind wir liebens- und begehrenswert. Im Bemühen dieses Ziel zu erreichen, oft getrieben von Diäten, verzagen viele Frauen im Bewusstsein, dass sie es sind, die nicht richtig sind, weil sie es nicht schaffen diesen Ansprüchen zu genügen. Ich beobachte auch viele junge Frauen, die schnurstracks in diese Falle tappen. Oder in welcher Zeitschrift haben sie zuletzt ganz durchschnittliche Menschen mit Falten und breiten Hüften, großer Nase, kleiner Brust, gesehen?
Die entscheidende und viel wichtigere Frage jedoch lautet: “Fühle ich mich wohl in meinem Körper, bin ich darin zuhause?” Kann ich diese Fragen mit “Ja!” beantworten, ist eine gute Basis geschaffen im ganzheitlichen Sinn gesund zu bleiben. Im liebevollen Annehmen von mir selbst, mit all meinen Eigenheiten und meinen Besonderheiten, kann ich einen stimmigen Weg finden, Hand in Hand – mein Körper und ich.

Mein Angebot

In der Praxis Vielfalt in der Dr. Kasimir Graffgasse 4 gibt es das Angebot mit Shiatsu und Biodynamischer Körpertherapie einen besseren Zugang zu der Weisheit ihres Köpers zu finden.
Im Shiatsu werden Blockaden sanft gelöst und wieder ins Fließen gebracht. Tiefe Entspannung setzt ein.
Biodynamische Körpertherapie ist für alle, die

  • unter ständiger Anspannung stehen, und nicht wissen warum
  • erkennen wollen, was ihre körperlichen Symptome ihnen sagen wollen
  • das Gefühl haben: auf der Stelle zu treten, die immer gleichen Erfahrungen zu machen und allein durch Nachdenken und Bemühen nichts verändern zu können
  • einen besseren Zugang zu ihrem Körper finden wollen und ihre Bedürfnisse, Gefühle und Impulse besser spüren möchten


Claudia Graf, Dipl. Sozialarbeiterin, Dipl. Shiatsupraktikerin, Shiatsu für Paare, Babymassage, Traumalösung bei Babys und Kindern, Biodynamische Körpertherapeutin, Wanderseminare www.claudiagraf.at